Neue Bilder aus dem All. Ein Teil der äußeren Welt

Seit das James-Webb-Teleskop Bilder von nie gekannter Detailliertheit liefert, scheint das Weltall zum Greifen nah. Es kann weiter ins All hinausblicken, als das Hubble-Teleskop, dessen Aufnahmen unser Bild vom Weltall in den letzten 30 Jahren prägten.

AstronomInnen blicken jetzt tiefer als je zuvor in die kosmische Vergangenheit zurück. Wir können also aktuelle Bilder von etwas sehen, das schon lange nicht mehr existiert.

Wie machen wir uns ein Bild von der Welt?

Ein Paradoxon, dem Rebekka Brunke in den drei Teilen ihrer Arbeit, die im Treppenhaus der Alten Sternwarte zu sehen ist, nachgeht. Es führt zu der Frage: Wie machen wir uns ein Bild von der Welt?

Rebekka Brunke geht von Aufnahmen beider Weltraumteleskope aus, die sie ins schwarz-weiß transferiert und zeichnerisch umsetzt. Dabei entsteht durch leere Stellen, Ausrisse oder auch Fragmentierung ein Changieren von Abbild und Abstraktion.

S. Köhler

Im ersten Teil der Werkgruppe entziehen blinde Flecken einen Teil des Motivs dem Betrachterblick.

Im zweiten Teil sind die blinden Flecken gewissermaßen rangezoomt und stehen als Fragmente auf der Fläche des Blattes.

Der dritte Teil ist eine Abstraktion der Fragen, die die Bilder der Weltraumteleskope aufwerfen: nach dem was wir sehen, nach der Zeit, der Wirklichkeit, nach dem Abbild. Aufgeklebte weiße Papierschnipsel sind auf weißer Fläche aneinandergesetzt, die Risskanten sind farbig gefasst. Es entstehen Linien, die wie unsere Wahrnehmung, fragmentarisch und immer mit dem Zufall im Spiel, über das Blatt mäandern.

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