Star Dust (Video) und Systemisches Feld
Für die Alte Sternwarte verwandelt Barbara Hindahl die ehemalige Wohnung des Hofastronoms in ein chaotisches Labor. Über Experimente entstehen Modelle und Systeme, die Theorien über das Universum widerspiegeln.
Star Dust Video, 1280 x 1920 / 16:9, 2022
Das Video zeigt feinen Staub, der auf einer (weißen) Platte liegt. Zunächst kaum merkbar, bewegen sich einzelne Staubkörnchen. Allmählich verbinden sich Kleinstgruppen zu Konglomeraten und verklumpen zu unbestimmten Formen, die sich frei auf der Fläche bewegen.
Dieser Prozess stellt eine Analogie zur Entwicklung des Universums her. Wir wissen, vielleicht noch aus dem Physikunterricht, dass sich alle Körper, die eine Masse haben, gegenseitig anziehen. Und genau um diese Gravitationskraft geht es in dem Video.
Weil die Gravitation nicht abschirmbar ist, haben sich winzig kleine Schwankungen der Gasdichte im frühen Universum verstärkt, weil nämlich da, wo die Materie etwas dichter ist, die Gravitation etwas höher war. Das Material, das etwas dichter war, hat weiteres Material aus der Umgebung zu sich herangezogen. Was dazu führte, dass das dichte Material noch dichter wurde, also noch schwerer, was wiederum dazu geführt hat, dass sich noch mehr Material in diesen Knotenpunkt sammelte.
Barbara Hindahl findet es spannend, dass man die Entwicklung des Universums heutzutage als eine zunehmende Strukturentwicklung erkennen kann. Im Gespräch erzählt sie: Das Universum hat sich entwickelt. Große Leerräume sind völlig abgeräumt. Das Material ist längst weg, muss es ja auch sein. Wenn es anfänglich gleichmäßig war, aber jetzt heutzutage eben solche Knotenbildungen zu sehen sind, dann muss es große Leerräume geben, und in den großen Leerräumen haben sich die großen Galaxien entwickelt, in den Galaxien haben sich die Sterne entwickelt, und um manche Sterne herum haben sich sogar Planeten entwickelt.
Systemisches Feld, 2022
Ein Spiel: Ringmagnete auf einer Fläche stoßen sich ab, sie halten sich auf Distanz. Das System der Magnete zueinander verändert sich, wenn man einen Magneten mit einem Eisenstock verschiebt. Machen das mehrere Besucher gleichzeitig, bringen sie das System in Bewegung. Geht ein Magnet aus einer Gruppe heraus, organisiert sich das komplexe Gefüge der Beziehungen untereinander neu.
Mit diesem Spiel greift Barbara Hindahl neuere Forschungen auf, die den Ursprung des Lebens in den Spannungen sucht, die zwischen verschiedenen Materialien entstehen und magnetische Felder oder elektrostatische Spannungen erzeugen.