Blaubart, 1965

In seinem Frühwerk ist Norbert Nüssle ausschließlich malerisch unterwegs und zwar auf den Spuren der Art brut, der Kunst der Außenseiter und psychisch Kranken. Bekannterweise hatte diese Kunstform einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Malerei ab 1950 und Nüssle macht sich dabei zu nutze, dass die Art brut generell kindliche Züge trägt, was für einen Autodidakten sehr praktisch ist.

Blaubart ist diesem Gemälde zentral im Mittelpunkt zu sehen, groß und stark hält er seine blasse, junge Frau in den Armen, die ihn bald verraten wird und sich damit in Gefahr bringt, aber auch dem sicheren Tode entziehen kann. Der Finsterling wirkt auf diesem Werk jedoch freundlich und mit seinen viereckigen Augen sowie dem blauen Bart eher ungewöhnlich und exotisch. Für das gesamte Frühwerk des Künstlers ist die sichere Farbwahl typisch, immer wieder entstehen wunderbare Farbklänge.

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