Jet Face 11, 1977

Ebenfalls eine Reihe spannt die Jet Face-Arbeiten zusammen: Eine sehr ungewöhnliche, ja fast kindliche Idee, darauf zu kommen, dass Flugzeuge ein Gesicht haben und davon richtig viele anzulegen, etwa 19 Exemplare haben wir gezählt, entstanden zwischen 1975 und 1977.

Während manche der Arbeiten tatsächlich aussehen wie die morphologische Gestalt des oberen Körperteils eines Flugzeugs, verstehen sich andere darauf, ein wahrhaftiges Augenpaar mit Mund des metallischen Körpers zu sein. In Analogie mit der menschlichen Grundform oder dem Korpus sind sie dann aber auch sehr verzerrt, reißen etwa die Außenansicht eines Flugzeugs an oder markieren den tierischen Anblick des Vogels. 


Jet Face 11, 1977
Jet Face 11, 1977 H. - J. Schröder

Jet Face 11 ist sehr nahe an einem Vogel, aber auch sehr menschenähnlich: die Betrachter können Augen und Mund erkennen, aber dazwischen auch die gelbe Positionslinie am Flughafen, die raffiniert übergeht in einen vogelähnlichen Flügel.

An dieser Serie wird Edgar Schmandts Arbeitsweise besonders schön deutlich: Durch viel Vorüberlegung werden alle Möglichkeiten vorab gesehen und dann ausprobiert, experimentiert und gestaltet. So existieren viele verschiedene Seitenblicke auf den "Kopf" des Flugzeuges, der quasi animalisiert oder vermenschlicht wird. Der Effekt ist oft gruselig, da man seine Jet-Faces so noch nie gesehen hat.

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