Transfusion, 1965

Dieses große Gemälde verbindet verschiedene Formen miteinander, die nur lose mit dem Titel Transfusion zu tun haben. Laut Duden handelt es sich immer um die intravenöse Einbringung von Blut (oder Ähnlichem) in den Organismus, also die Übertragung von Fremd- oder Eigenblut in den Körper.

Bei Edgar Schmandts Bild meint man von oben auf mehrere Körper zu schauen, die mit einem roten Schlauch verbunden sind. Die Körper liegen auf weißem Grund, vielleicht Leintücher, der Schlauch ist immer wieder leicht verdreht, erinnert in seiner Wesenhaftigkeit eher an eine Nabelschnur.

Am oberen Bildrand scheint man eine Schere zu erkennen, was für eine Situation im OP (Operationssaal) spricht. Die Körper der auf dem Leintuch liegenden Wesen erscheinen aber sehr merkwürdig, sie erinnern viel mehr an Vogelkörper oder verdrehte Tierkörper, gar Krallen.


H. - J. Schröder

Das Blut ist von einer sehr wechselhaften, fast lilafarbenen Unbeständigkeit, gleichzeitig sind weibliche Brüste zu entdecken, insgesamt ein sehr rätselhaftes, erratisches und zugleich sehr ästhetisches Gemälde. Wie kann das sein? Zugleich leicht schaurig in seiner Tierhaftigkeit, aber auch sehr reizvoll im farblichen Klang, in der Verbindung von Lila, Aubergine und Krapprot auf Weiß und Dunkelgrau, aber auch der Vehemenz sprudelnder Blutquellen.

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