Film "Den Einsamen Allen", 1962
Die eher negativen Reaktionen auf „Die Geburt des Lichts“ halten Franz Schömbs nicht davon ab, das nächste Filmprojekt zu starten. Und zwar einen Tanzfilm, den er 1962 produziert.
Der Film ist eine tänzerische Studie über Zeit und Raum, in der die Tanzenden und ihre Bewegungen zur Silhouette abstrahiert sind und nur mittels Filmnegativ gezeigt werden. Die einzelnen Tanzbewegungen werden im Nachhinein durch Bildschnitt, Bildmontage und Einfärbungen umgestaltet. Der Film wird musikalisch unterlegt.
Von diesem Film gibt es zwei unterschiedliche Fassungen und drei verschiedene Titel: „Den Einsamen allen“ (1963), „Tänzerische Studie über Farbe, Raum und Zeit“ (1967) und „Transreale Strukturen“ (1969).
Die zwei Schnittversionen haben auch unterschiedlichen Musikfassungen. In der Schnittfassung „Den Einsamen allen“ kommt die Musik von Otto Karl Mathé, einem bayerischen Zwölftonmusiker. In der Fassung „Transreale Strukturen“ ist der Film mit einem modernen Schlagzeug-Solo des griechischen Komponisten George S. Tsouyopoulos unterlegt, der seit 1962 in München lebte und studierte.
Auch dieser Film erhält, wie „Die Geburt des Lichts“, von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden das Prädikat „besonders wertvoll“ und bekommt gute Kritiken. Aber in einen Verleih kommt er nicht. Er läuft auf Festivals – so auch 1963 auf der Internationalen Filmwoche Mannheim und bei der Weltausstellung 1967 in Montreal.
Danke an das DFF
Die Filme und der filmisch Nachlass von Franz Schömbs liegen im Deutschen Filminstitut & Filmmuseum e.V (DFF) in Wiesbaden. Das DFF hat 2021 die sehr schlecht erhaltenen Filmkopien von Franz Schömbs restauriert und digitalisiert. Das Projekt wurde möglich durch das Förderprogramm "Filmerbe" der FFA Filmförderungsanstalt, Berlin.